N. 24 - L'economia regionale delle Province Autonome di Trento e di Bolzano (vers. in tedesco)Rapporto annuale

Ab dem vierten Quartal 2008 erfuhr die internationale Wirtschaft, mit der sich verschärfenden Krise, die tiefste Rezession der letzten Jahrzehnte. Die italienische Wirtschaft wurde während einer schwierigen Umstrukturierung von der Krise erfasst. Sie ist das einzige der größeren Wirtschaftssysteme im Euro-Währungsraum, das bereits 2008 eine Verringerung des BIP verzeichnete. Die Wirtschaftstätigkeit verringerte sich in den ersten Monaten 2009 unverändert schnell. Der unvermittelte Einbruch des Außenhandels und des Auftragseingangs im Herbst 2008 hatte sofortige Auswirkungen auf die Industrie, die mit einer Verringerung der Nachfrage am Arbeitsmarkt und mit dem Aufschub von Investitionsplänen reagierte. Schrittweise begann sich auch der Konsum der privaten Haushalte zu vermindern, trotz der rückläufigen Verbraucherpreisindexe.

Analog zu den Entwicklungen in den wichtigsten Gebieten Italiens, wurden auch in den autonomen Provinzen Trient und Bozen die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise im letzten Quartal des Jahres deutlicher spürbar und verstärkten sich weiter in den ersten Monaten 2009. Die Wirkung der Krise wurde im Vergleich zu anderen Regionen Norditaliens zum Teil durch die diversifizierte Struktur der lokalen Wirtschaft, den geringeren Grad der Abhängigkeit von Exporten, die Bedeutung des öffentlichen Sektors und die gute Entwicklung des Fremdenverkehrs gemildert.

Zu den Sektoren, die besonders unter der Krise leiden, gehören das verarbeitende Gewerbe, das den Folgen einer rückläufigen Inlands- und Auslandsnachfrage in stärkerem Ausmaß ausgesetzt ist, und das Bauwesen, das nach über einem Jahrzehnt im Zeichen des Wachstums bereits eine erste Abschwächung der Tätigkeiten erfahren hatte. Die regionalen Industriebetriebe reagieren auf den sinkenden Umsatz mit einer Reduzierung der Produktionskosten und einer Verringerung der Gewinnmargen. Die Unternehmen erwarten sich nach dem Zuwachs der Investitionen im Jahr 2008 eine beträchtliche Verringerung im Jahr 2009.

Der Dienstleistungssektor stand insgesamt nicht so stark unter dem Einfluss der Krise. Die einzelnen Branchen verzeichneten jedoch ganz unterschiedliche Entwicklungen: Das Transportwesen erfuhr einen starken und schnellen Rückgang. Das Konsumverhalten der privaten Haushalte verlangsamte sich, vor allem was langlebige Güter angeht. Der Fremdenverkehr hielt sich gut.

Der regionale Arbeitsmarkt, der durch geringe Arbeitslosigkeit und hohe Beschäftigungsquoten gekennzeichnet ist, verzeichnete 2008 einen Zuwachs der Anzahl der Beschäftigten. Diese positive Entwicklung wurde zu einem Großteil durch die weibliche Komponente bestimmt. Es zeichnet sich jedoch bereits eine Verschlechterung ab, vor allem in der Industrie und im Bauwesen, mit einem starken Rückgang der Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und einer verstärkten Inanspruchnahme von Lohnausgleichskasse und Mobilitätslisten.

In beiden Provinzen verlangsamten 2008 die Ausleihungen an ansässige Bankkunden ihr Wachstum. Nach vorläufigen Informationen setzte sich dieser Trend im ersten Quartal 2009 fort.

Bei Betrachtung der Unternehmen betraf in der Provinz Trient die Verlangsamung sowohl große, als auch kleine Betriebe, vor allem im Bauwesen und im Dienstleistungsbereich, insbesondere Immobiliengesellschaften. In der Provinz Bozen wurde das Kreditgeschäft durch die Beschleunigung der Ausleihungen an die großen Unternehmen gestützt, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, während die Finanzierungen an kleine Unternehmen deutlich verlangsamten. Im Bauwesen war das Wachstum besonders gering. Auf regionaler Ebene trugen zur Verlangsamung der Ausleihungen an Unternehmen im letzen Quartal sowohl die geringere Nachfrage nach Finanzierungen für Anlageinvestitionen, als auch eine gewisse Versteifung der Angebotsfaktoren bei.

Die Ausleihungen an private Haushalte verzeichneten ein geringes Wachstum, das insbesondere durch die schwache Nachfrage bestimmt wurde. Die neuen Darlehen für den Ankauf von Wohnungseigentum verringerten sich. Der Konsumkredit verlangsamte sein Wachstum in der Provinz Trient deutlich, in der Provinz Bozen war er rückläufig.

Analog zu den Entwicklungen auf nationaler Ebene verzeichneten die Bankzinsen ab Ende 2008 eine starke Reduzierung, als Folge der verringerten offiziellen Referenzzinssätze.

Die Kreditqualität, gemessen an den neuen notleidenden Posten, erfuhr keine wesentliche Veränderung. Die Entwicklung der anderen unregelmäßigen Kredite weist auf eine kommende Verschlechterung hin.

Bei der Anlage ihrer Spargelder ließen sich die lokalen Kunden, die traditionell überwiegend zu Anlageformen mit geringem Risiko tendieren, noch stärker von der Vorsicht leiten. Die privaten Haushalte drängten vermehrt zu Einlagen und Schuldverschreibungen der Banken. Es flossen weniger Mittel in Aktien, Anteile gemeinsamer Fonds und Vermögensverwaltungen.

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