N. 5 - Die Wirtschaft der autonomen Provinzen Trient und Bozen (vers. in tedesco)Rapporto annuale

2010 bestätigte die Wirtschaft der autonomen Provinzen Trient und Bozen die Anzeichen für einen Aufschwung, die in der zweiten Jahreshälfte 2009 sichtbar wurden. Die Erholung war jedoch schwach und die Erwartungen über die Intensität ihrer Fortsetzung sind weiterhin unsicher. Nach vorläufigen Schätzungen von Prometeia wäre das regionale BIP um 1,3 Prozent gewachsen und läge damit in der Gröβenordnung Gesamtitaliens, aber unter dem Durchschnitt des Nordostens.

Das verarbeitende Gewerbe - der Sektor, der neben dem Bauwesen am stärksten von der Krise betroffen war - erfuhr im Laufe des Jahres eine Auftragssteigerung, die bei der ausländischen Komponente ausgeprägter war. Die Industrieproduktion erreichte einen Stand, den die Unternehmer noch geringer als normal einschätzen. Die Exporte der Provinz Bozen fanden zu Werten zurück, wie sie vor der Krise verzeichnet wurden; in der Provinz Trient wurde die Abnahme trotz des soliden Wachstums des Außenhandels noch nicht ganz aufgeholt. Nach dem Rückgang im Jahr 2009 erhöhte das verarbeitende Gewerbe seine Investitionen wieder; die Programme zur Kapitalschöpfung stehen im laufenden Jahr allerdings noch im Zeichen der Vorsicht und werden durch die Unsicherheit über die Entwicklung der Konjunkturlage gebremst.

Die Tätigkeiten im Bauwesen blieben schwach; der Mehrwert des Bausektors sank weiter, wenn auch langsamer als im Jahr zuvor. Der Immobilienmarkt stagnierte noch in der Provinz Trient, während in der Provinz Bozen erste Zeichen eines Aufschwungs sichtbar wurden.

Nach zwei Jahren rückläufiger Tendenz, zog der Mehrwert des tertiären Sektors wieder an. Das Konsumverhalten privater Haushalte blieb im Wesentlichen stabil; bei den langlebigen Gütern wurde die negative Entwicklung der Zulassungszahlen im Automobilsektor, die mit dem Auslaufen der steuerlichen Begünstigungen im Zusammenhang steht, durch eine Zunahme im Verkauf von Möbeln und elektrischen Haushaltsgeräten ausgeglichen. Der Tourismus - der während der Krise die Wirtschaft der autonomen Provinzen stützte - bestätigte die hohen Übernachtungszahlen von 2009, insbesondere dank der Zunahme der ausländischen Touristen. Die im vergangenen Jahrzehnt getätigten Investitionen zur qualitativen Verbesserung der Strukturen und des Dienstleistungsangebots erwiesen sich in der akuten Krisenzeit als Wettbewerbsvorteil.

Die Entwicklung der Beschäftigung blieb schwach und wurde durch den hohen Anteil von Kurzarbeitern gebremst. Die Aussichten für die jüngsten Arbeitnehmer, die in den letzten fünf Jahren stets einen negativen Beitrag zur Beschäftigung lieferten, erscheinen noch immer schlecht. Die bereits sehr hohe Beteiligung am Arbeitsmarkt stieg weiter an. In der Provinz Trient führte das größere Arbeitsangebot zu einem deutlichen Anstieg der Anzahl der Personen, die Arbeit suchten, und zu einer sich daraus ergebenden Zunahme der Arbeitslosigkeit. In der Provinz Bozen nahm die Anzahl der Arbeitssuchenden ab und auch die Arbeitslosenrate ging leicht zurück.

Ende Dezember 2010 verzeichneten die Ausleihungen der Banken an die ansässige Kundschaft eine leichte Beschleunigung in der Provinz Trient und einen deutlichen Aufschwung in der Provinz Bozen, wo sie 2009 unverändert geblieben waren. In beiden Provinzen lag das Wachstum über dem nationalen Wert und im Durchschnitt der Regionen des Nordostens. Die Kreditentwicklung stand hauptsächlich unter dem Einfluss der Nachfrage, die sowohl im Trentino, als auch in Südtirol leicht anstieg.

Die Finanzierungen an private Haushalte, einschließlich der Kredite von Finanzierungsgesellschaften, verzeichneten in der Provinz Trient dieselbe Wachstumsrate wie 2009, während sie in der Provinz Bozen ihre Entwicklung verlangsamten. Der Anstieg wurde durch die Kredite für den Erwerb von Wohnungseigentum getragen, während der Konsumkredit eine deutliche Trendwende aufwies und in der Provinz Trient einen leichten, in der Provinz Bozen einen starken Rückgang verbuchte.

Die Finanzierungen an Unternehmen beschleunigten in der Provinz Trient leicht ihren Zuwachs und waren in der Provinz Bozen wieder steigend. In Übereinstimmung mit den Daten für Norditalien, war die Zunahme durch die Ausleihungen an das verarbeitende Gewerbe bestimmt. Die anhaltenden Konjunkturschwierigkeiten und die Übernahme von stärker an der Vorsicht orientierten Vergabekriterien seitens der Banken bewirkten eine weitere Verringerung der Ausleihungen sowohl an das Bauwesen, als auch an den Immobiliensektor. Die Kreditvergabe an Dienstleistungsunternehmen stagnierte.

Die Qualität der Kredite an private Haushalte behielt ihr hohes Niveau bei und verbesserte sich in beiden Provinzen. Der Anteil neuer notleidender Kredite an den Ausleihungen an Unternehmen blieb unter dem nationalen Durchschnitt; in der Provinz Trient war jedoch der Anteil der schwer einbringlichen Posten überdurchschnittlich hoch und im Vergleich zum Vorjahr steigend.

2010 gerieten die flüssigen Geldanlagen privater Haushalte ins Stocken. Im Zuge der Neuzusammensetzung der Portfolios mit ertragreicheren Anlageformen stieg der Wert der Investitionen in Staatspapiere, gemeinsame Investmentfonds und in nicht von italienischen Banken ausgestellte Schuldverschreibungen.

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