N. 5 - Die Wirtschaft der Autonomen Provinzen Trient und Bozen (versione in tedesco)

2012 verringerte sich die Wirtschaftstätigkeit in Trentino-Südtirol. Nachder Stagnation im Jahr 2011 schätzt Prometeia eine Verminderung des regionalen BIP um etwa 2 Prozent; die Entwicklung war damit nur wenig besser als in Gesamtitalien und im Nordosten. Das verarbeitende Gewerbe litt weiterhin unter der stark sinkenden Inlandsnachfrage:Der Umsatz verminderte sich und der Anteil von Unternehmen, die das Geschäfts-jahr mit einem Verlust abgeschlossen haben, nahm deutlich zu. Die Exporte lieferten trotz der beträchtlichen Verlangsamung weiterhin einen positiven Beitrag. Die große Unsicherheit über die Aufschwungschancen der Wirtschaft bremste die Investitionen, die im Vergleich zum Vorjahr stark abnahmen. Die Krise im Bauwesen, das seit über fünf Jahren immer wieder rückläufige Entwicklungen verzeichnet, hieltan. Die Jahresabschlüsse der Baufirmen weisen eine problematische Finanzsituation aus. Zur anhaltenden Konjunkturschwäche trug vor allem der Wohnungsbau bei, insbesondere bei den Neubauten. Nach einer Stagnation in den letzten Jahren begannen die Immobilienpreise zu sinken, allerdings weniger stark als im estlichen Italien; in den ersten neun Monaten des Jahres verringerte sich auch die Anzahl der Kaufverträge, sowohl für Wohnungen, als auch für gewerbliche Immobilien. Die Ausschreibungen füröffentliche Arbeiten gingen zurück, u.a. aufgrund der geringeren Mittelverfügba rkeit in den Haushalten der auto-nomen Provinzen. Der Mehrwert des tertiären Sektors stagnierte. Die privaten Haushalte konsumierten weniger, da das verfügbare Einkommen schwindet und die Arbeitsmarktlage sichverschlechtert: Vor allem der Einzelhandel litt unter diesen uswirkungen, während sich der Großhandel weiterhinpositiv entwickelte, auch dank der Auslandsnachfrage. Der Tourismus verzeichnete eine erneute Zunahme der Übernachtungszahlen: Der Zustrom ausländischer Gäste konnte den Rückgan der italien ischen Touristen mehr als aus-gleichen. Die Beschäftigung hielt ihren Stand in beiden Provinzen, gestützt auch durch die steigende Inanspruchnahme der Lohn-ausgleichskasse; die Beschäftigtenrate lag weiterhi n deutlich über dem gesamtitalienischen Durchschnitt. Auf dem Arbeitsmarkt haben die jüngeren Generationen einen besonders schweren Stand: Die Altersklasse von 15 bis 34 Jahre leistete in den letzten fünf Jahren einen durchgehend negativen Beitrag zum Wachstum der Gesamtbeschäftigung. Das weiter steigende Arbeitsangebot bewirkte eine Zunahme der Arbeitslosenrate, die in der Region im Vergleich zum restlichen Italien zwar weiterhin gering ist, die sich aber gegenüber ihrem Tiefststand im Jahr 2007 fast verdoppelt hat.

Testo della pubblicazione