N. 47 - Die Wirtschaft der Autonomen Provinzen Trient und Bozen (vers. in tedesco) Rapporto annuale

Die Wirtschaft der autonomen Provinzen Trient und Bozen litt unter der internationalen Krise und verzeichnete 2009, nach den Schätzungen von Prometeia und Svimez, einen Rückgang des BIP, der jedoch unter dem Rückgang auf nationaler Ebene lag. Zu diesem besseren Ergebnis trugen das große Gewicht des Dienstleistungssektors bei, der von der guten Entwicklung des Fremdenverkehrs profitierte, die diversifizierte Struktur des Produktionssektors und die Bedeutung der öffentlichen Hand auf lokaler Ebene. Nach Erreichen des Tiefststandes in der ersten Jahreshälfte waren ab dem dritten Quartal erste, schwache Zeichen eines Aufschwungs erkennbar.

Die Krise wirkte sich besonders schwerwiegend auf das verarbeitende Gewerbe aus, dessen Auftragseingang und Produktionsstand stark rückläufig waren. Deutlich hat sich die Auslandsnachfrage verringert, die jedoch in der zweiten Jahreshälfte eine Erholung andeutete. Der verminderte Auslastungsgrad der Anlagen und die Unsicherheit bezüglich Zeitpunkt und Ausmaß des Aufschwungs bremsten die Investitionsprogramme, bei denen jedoch, wie auch beim Umsatz, für 2010 eine leichte Zunahme erwartet wird.

Im Bauwesen, das bereits 2007 erste Zeichen von Schwierigkeiten aufwies, war ein weiterer Rückgang der Tätigkeiten zu verzeichnen, die auf den Stand der ersten Jahre 2000 zurückfielen.

Der Tertiärbereich, der mit etwa 70 Prozent zur Mehrwertschöpfung in beiden Provinzen beiträgt, hielt sich gut. Das verfügbare Einkommen der ansässigen Bevölkerung lag weiterhin über dem nationalen Durchschnitt und ermöglichte eine Umsatzsteigerung der großen Handelsketten und einen im Vergleich zum italienischen Durchschnitt geringeren Rückgang beim Ankauf langlebiger Güter. Das Wachstum im Fremdenverkehr konnte fortgesetzt werden, mit positiven Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft, aber mit abnehmenden Ertragsmargen dieser Branche.

Auch dank der massiven Inanspruchnahme der sozialen Abfederungsmaßnahmen wirkte sich die verminderte Produktionstätigkeit auf dem Arbeitsmarkt eher durch einen Rückgang der gearbeiteten Stunden, als durch einen Rückgang der Beschäftigten aus. Die im Vergleich zu Gesamtitalien seit jeher hohe Beteiligung am Arbeitsmarkt nahm weiter zu; parallel dazu stieg jedoch auch die Arbeitslosenrate, vor allem bei den Jugendlichen und bei Personen mit niedrigem Studientitel.

2009 setzte sich die Verlangsamung der Kreditvergabe an ansässige Bankkunden beider Provinzen fort. Ende des Jahres verzeichneten die Finanzierungen, gegenüber einem leichten Rückgang auf nationaler Ebene, eine positive Wachstumsrate in der Provinz Trient, während das Wachstum in der Provinz Bozen fast bei Null lag. Provisorische Daten der ersten drei Monate 2010 weisen auf im  Wesentlichen unveränderte Wachstumsraten auf Dezemberniveau hin.

Die Kreditvergabe an Unternehmen verzeichnete eine starke Verlangsamung, als Folge der rückläufigen Finanzierungen des Bauwesens sowie der deutlich gebremsten Ausleihungen an das verarbeitende Gewerbe und an die Dienstleistungsunternehmen. Die schwache Kreditnachfrage der regionalen Unternehmen – als Ergebnis abnehmender Investitionsausgaben und einer geringen Zunahme bei den Anträgen auf Umstrukturierung bestehender Verbindlichkeiten – ging in der zweiten Jahreshälfte mit einer etwas restriktiveren Angebotspolitik seitens der Lokalbanken in der Provinz Bozen und im Wesentlichen unveränderten Vergabebedingungen in der Provinz Trient einher. Die Erwartungen der Banken für das erste Halbjahr 2010 weisen auf unveränderte Konditionen bei der Kreditvergabe gegenüber einer weiteren Nachfrageverringerung in Südtirol und einer Stabilisierung der Nachfrage im Trentino hin.

2009 wuchsen die Ausleihungen an private Haushalte weiter und verzeichneten eine leichte Verlangsamung in der Provinz Trient und eine leichte Beschleunigung in der Provinz Bozen. Dank der positiven Entwicklung der Kreditvergabe in den letzten drei Monaten des Jahres, verzeichneten die Ausleihungen für den Ankauf von Wohnungseigentum 2009 insgesamt eine Steigerung im Vergleich  zum Vorjahr.

Als Folge der schwierigen Konjunkturlage verschlechterte sich die Kreditqualität gegenüber den regionalen Unternehmen, gemessen am Zustrom neuer notleidender Kredite im Berichtsjahr im Verhältnis zu den Ausleihungen zu Beginn des Zeitraumes. Eine Verschlechterung war in beiden Provinzen auch bei den Ausleihungen an private Haushalte zu verzeichnen.

Die im Vergleich zur Vergangenheit niedrigen Zinssätze verringerten die Kosten der  Mittelbeschaffung, deren Wachstum durch die flüssige Komponente der Girokonten bestimmt wurde. Bei den Wertpapieren privater Haushalte war der Anteil der Bankschuldverschreibungen, der den Großteil der Anlagen ausmacht, leicht steigend; die Staatspapiere verzeichneten einen deutlichen Rückgang, die Aktien und die Anteile in OGAW eine leichte Zunahme.

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