N. 4 - Die Wirtschaft der Autonomen Provinzen Trient und Bozen (versione in tedesco)

2014 stagnierte die Wirtschaftstätigkeit in Trentino-Südtirol. Nach den Schätzungen von Prometeia blieb das regionale BIP auf dem Stand des Vorjahres. Im verarbeitenden Gewerbe gab es Zeichen eines Aufschwungs, gestützt auch durch die Auslandsnachfrage. Die Verbesserung scheint 2015 anzuhalten. Nach den Umfragen der Banca d’Italia setzte die Kapitalansammlung nach einer lang anhaltenden rückläufigen Phase, die sich auf die Produktionskapazitäten der regionalen Unternehmen auswirkte, wieder ein.

Die Tätigkeiten im Bauwesen waren im Trentino weiterhin rückläufig, mit relevanten Auswirkungen auf die Immobilienunternehmen; in Südtirol gab es erste Anzeichen eines Wiederaufschwungs. Die öffentlichen Aufträge gingen in beiden Provinzen erneut zurück. Der tertiäre Sektor verzeichnete Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Verschlechterung im Tourismus sowie, in der Provinz Trient, im Handel. Ein leichter Wiederaufschwung wurde beim Konsum langlebiger Güter verzeichnet.

Die Beschäftigung hielt sich weiterhin in beiden Provinzen, getragen von der weiblichen Komponente. Die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt bleiben für junge Leute unverändert schwieriger: Die Beschäftigungsquote der 15-34jährigen sank erneut, vor allem im Trentino. Bei gleichzeitig zunehmendem Arbeitsangebot stieg die Arbeitslosenrate im Trentino weiter und blieb in Südtirol unverändert. Ihre Werte sind im Vergleich zur Vergangenheit hoch, im gesamtitalienischen Vergleich aber noch immer gemäßigt.

Die lang anhaltende Rezession auf nationaler Ebene wirkte sich auf die Wirtschaft in den Provinzen Trient und Bozen unterschiedlich aus. Von 2007 bis 2013 verzeichneten die Trentiner Unternehmen rückläufige Beschäftigtenzahlen und stagnierende Absätze. Die Südtiroler Betriebe konnten steigende Umsätze und eine bessere Beschäftigungslage verbuchen; die Performance der großen Unternehmen war überdurchschnittlich hoch und wirkte als Antriebskraft auf die übrige Wirtschaft. Die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte blieb in beiden Provinzen stabil. Die Maßnahmen der öffentlichen Hand schwächten die Folgen der Krise ab und halfen Armut und Not vermeiden.

2014 ließ die rückläufige Entwicklung der Bankkredite an ansässige Kunden langsam nach, dank der steigenden Finanzierungen an den Produktionssektor, insbesondere an das verarbeitende Gewerbe. Die Nachfrage nach Investitionskrediten erholte sich im Laufe des Jahres. Die Kriterien der Kreditvergabe blieben unverändert, die Bedingungen für risikoarme Kunden verbesserten sich. Die Ausleihungen an private Haushalte zogen in beiden Provinzen an, dank der Entwicklung der Darlehen für den Kauf von Wohneigentum.

Das Aufkommen neuer notleidender Positionen bei den Ausleihungen an Unternehmen stabilisierte sich in allen Sektoren mit Ausnahme des Bauwesens, wo der Indikator eine Zunahme verzeichnete. Die Verfallsquote bei den privaten Haushalten blieb praktisch unverändert.

2014 nahm die Kreditmobilität der Unternehmen zwischen den verschiedenen Banken zum ersten Mal wieder zu. Das Phänomen war vor allem bei den größeren Betrieben zu beobachten. Gleichzeitig stieg die geographische Entfernung zwischen Unternehmen und ihren Banken, insbesondere bei den Südtiroler Großbetrieben.

Die Wachstumsrate der Ausleihungen war bei den Trentiner Genossenschaftsbanken geringer als im restlichen Bankenwesen. Bei den Südtiroler Genossenschaftsbanken expandierte die Kreditvergabe an private Haushalte und Unternehmen stärker als bei den anderen Banken. Die Trentiner Genossenschaftsbanken verzeichneten außerdem eine deutliche Verschlechterung der Kreditqualität.

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